„Wer den kleinsten Teil seines Geheimnisses hingibt, hat den anderen nicht mehr in der Gewalt.“

Neben den natürlichen Geboten, die eine gewisse Anzahl Karten oder eine bestimmte Kartenverteilung versprechen, gibt es noch eine ganze Reihe konventioneller Gebote, die nichts mit der angesagten Denomination (Farbe oder NT) zu tun haben. Dies sind in der Regel Gebote, die ihre ursprüngliche Bedeutung verloren haben, weil sie hier keinen Sinn ergeben oder die in der konventionellen Form eine genauere Beschreibung des Blattes lieferten.

Ein Strafkontra in der ersten Bietrunde ist wenig sinnvoll, darum spielen fast alle Bridger das Kontra hier als Informationskontra. Es gibt in fast jedem System eine partieforcierende und deshalb auch nicht passbare Eröffnung, in Forum D ist dies z.B. 2 Treff; ein Gebot, das nichts über die Treffkarten aussagt.

In der Gegenreizung gibt es z.B. die beliebte Reizung 1 Coeur – (2 NT) – …

Dies sagt sicher nicht aus, dass der Gegenreizer gleichmäßig verteilt ist und 21-22 FLP besitzt. Das Gebot bräuchten Sie höchstens ein-, zweimal in Ihrem Leben. Aus diesem Grund wurde die Bedeutung verändert. In der Gegenreizung heißt diese Reizung bei den meisten Spielern eine 5-5-Verteilung und ist schwach oder stark. Welche Farben es sind, hängt von der entsprechenden Vereinbarung ab. Wenn Sie Unusual NT vereinbart hätten, wären es die beiden Unterfarben.

So können Sie mit Ihrem Partner beliebig viele Sondervereinbarungen treffen, die Sie aber natürlich auch beide beherrschen müssen. Sie sind auch hier selbstverständlich verpflichtet, dem Gegner komplett über Ihre Partnerschaftsvereinbarung Auskunft zu geben. Bedenken Sie zudem, je mehr Sie sich an zusätzlichen Vereinbarungen merken müssen, desto größer ist die Fehlerquelle.

Die Konventionen sind nicht nach Qualität ausgewählt oder sortiert, sondern eher nach Verbreitung. Nicht alle Konventionen lassen sich gleichzeitig spielen, einige schließen sich sogar explizit aus. Es ist nur eine Sammlung, in der Sie stöbern dürfen. Bedienen Sie sich! Wenn Ihnen etwas fehlerhaft erscheint oder Ihnen Ihre Lieblingskonvention fehlt, lassen Sie es uns wissen, am besten mit einer Beschreibung oder Beispielen.


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Es gibt 3 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben T beginnen.
Texas-Transfer
Folgt
Transfer
Mit Hilfe sogenannter Transfergebote wird versucht, dass die stärkere Hand spielt und die vermeintlich schwächere offen auf dem Tisch liegt. Insbesondere nach NT-Eröffnungen wird vereinbart, dass – vor allem bei einem angestrebten Oberfarbkontrakt – die Farbe unterhalb der gewünschten Farbe gereizt wird, damit der Partner dann diese Farbe als erster reizen und anschließend eben von dieser Seite auch spielen kann. Beispiel 1 NT – p – 2 Karo (! – Transfer für Coeur) 2 Coeur (! – Transfer ausgeführt)
Trial bid
Ein Gebot, das nach Fitbestätigung herauszufinden versucht, ob ein Vollspiel geht oder besser nur ein Teilkontrakt gespielt werden sollte. Hierbei werden zumeist zwei unterschiedliche Varianten gespielt. Entweder reizt einer der beiden Spieler eine Länge, in der er Unterstützung durch den Partner benötigt oder eine Kürze, in der der Partner seine Figurenpunkte abwerten muss. Diese Versuchsgebote bezeichnet man auch oft mit dem englischen Begriff trial bids, demzufolge die beiden unterschiedlichen Varianten long suit- oder short suit trial bid. Versuchsgebote müssen noch unterhalb der Dreierstufe abgegeben werden können, damit der Partner mit Minimum oder fehlender Unterstützung auch noch in dieser Stufe stoppen kann. Beispielreizung: 1 Pik – 2 Pik 3 Karo (trial bid) – Partner soll 3 oder 4 Pik bieten oder 1 Treff – 1 Coeur 2 Coeur – 3 Karo (Trial bid) Partner soll 3 oder 4 Coeur bieten