„Bibliotheken rechnen sich nicht, aber sie zahlen sich aus.“

Es wäre unsinnig, den Versuch zu unternehmen, alle Begriffe, die Ihnen im Laufe Ihres Bridgelebens begegnen und deren Bedeutung Sie nicht – besser: noch nicht – verstehen, erklären zu wollen. Wir versuchen nur, unseren Schülern resp. Lesern ein paar der Begriffe zu erläutern, die immer wieder auftauchen und deshalb verstanden sein wollen. Wenn Ihnen ein Begriff fehlt oder Ihnen eine Erläuterung fehlt, so lassen Sie es uns doch bitte wissen.


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Es gibt 12 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben L beginnen.
Lange Farbe
Von einer langen Farbe spricht man bereits ab vier Karten in einer Farbe. Und bei 13 Karten muss eine der vier Farben mindestens vier Karten haben, anders lassen sich die Karten nicht verteilen. Die gleichmäßigste Verteilung wäre 4-3-3-3. Mit einer langen Farbe lassen sich irgendwann auch mit kleinen Karten Längenstiche machen, dann, wenn der Gegner die Farbe nicht mehr bedienen oder stechen kann.
Längenpunkte
Um Ihr Blatt genauer bewerten zu können, wurden in Forum D sogenannte Längenpunkte (LP) eingeführt. Eine lange Farbe wertet das Blatt insgesamt auf, weil sie zusätzliches Stichpotential bringt. In einer Farbe, die mindestens fünf Karten hat und die zusätzlich auch mindestens 3 Figurenpunkte beinhaltet, wird für jede Karte einschließlich der fünften ein weiterer Punkt, ein Längenpunkt hinzugezählt. Wird diese Farbe irgendwann zur Trumpffarbe, wird dieser LP natürlich wieder abgezogen, hierfür kommen dann evtl. weitere Verteilungspunkte hinzu.
Längenstiche
Spieltechnik, in der Sie mit kleinen Karten einen Stich machen können, weil bei der vorherrschenden Verteilung der Karten, der Gegner keine Karten mehr in dieser Farbe hat. Wenn er nicht mehr bedienen kann, gehören die Stiche einfach Ihnen. A–K–D–x–x gegenüber x–x–x Sie haben drei Stiche sicher. Aber insgesamt besitzen Sie acht Karten, d.h. die Gegner haben insgesamt nur noch fünf Karten. Diese sind “normalerweise” 3-2 verteilt. Wenn Sie auf diese – häufigste – Verteilung treffen, machen Sie auch mit den zwei kleinen Karten auf der langen Seite Stiche, denn zu dem Zeitpunkt hat der Gegner keine Karten in dieser Farbe mehr. A–K–D–x x–x–x Hier haben Sie sieben Karten, die Gegner also noch sechs. Sechs Karten sind in der Regel 3–3 oder 4–2 verteilt, wobei letzteres ein bisschen häufiger vorkommt. Wenn Sie aber 3–3 verteilt sind und das sehen Sie ja spätestens in der dritten Runde, wird ihre vierte Karte hoch, da keiner der beiden Gegner noch bedienen kann. Im Trumpfspiel können solche Karten natürlich gestochen werden, deshalb müssen zuvor die Trümpfe gezogen werden.
Lavinthal
Im Gegenspiel geht es auch darum, dem Partner mitzuteilen, welche Farbe man gern gespielt hätte, sobald Partner am Stich ist. Da dies wieder nur ohne Worte möglich ist, dienen die gespielten Karten als Informationsträger. Je nach vereinbarter Konvention werden hohe oder niedrige, gerade oder ungerade Karten direkt oder indirekt zur Markierung genutzt. Beim ersten freien Abwurf, also der ersten Chance, eine Karte frei vom Bedienzwang abzuwerfen, werden diese Informationen übermittelt. Haben Sie Lavinthal als Markierung vereinbart, bleiben in der Regel zwei Farben übrig, von denen Sie gern eine zurückgespielt hätten, wenn Ihr Partner am Zug ist. Wird Coeur gespielt und Sie haben kein Coeur, dann können Sie abwerfen. Coeur selbst fällt also schon einmal flach. Die Farbe, in der Sie markieren, die Sie also abwerfen, kommt auch nicht in Frage. Bleiben die anderen beiden Farben übrig. Diesen ordnen Sie nun nach dem Ranking der Farben eine niedrige Karte für die untere und eine hohe Karte für die obere Farbe zu. Partner muss die Karte jetzt nur noch “lesen” und weiß zumeist, was er spielen soll. Vorsicht: die Gegner “lesen” mit und können hieraus auch Informationen ziehen, z.B. wo sich eine Figur befindet.
Lead
Angriff, die erste Karte, die zum Spiel ausgespielt wird, Ausspiel
Lead out of turn
Lead out of turn Ausspiel außerhalb der Reihe (der falsche Gegner spielt aus)
Leaping Michaels
Folgt
Lebensohl
Folgt
Left hand opponent
LHO, Ihr linker Gegner
LHO
“Left hand opponent”, ihr linker Gegner
Linker Gegner
Left hand opponent, wir häufig nur als LHO abgekürzt
Loser
Verlierer